Bursitis (Schleimbeutelentzündg.)
Schleimbeutel liegen über Knochenvorsprüngen und dienen dem Schutz von Weichteilgeweben (Sehnen, Muskeln, Haut), z.B. über dem Ellbogengelenk („Bursa olecrani“), über („Bursa praepatellaris“) und unterhalb („Bursa infrapatellaris“) der Kniescheibe. Eine Schleimbeutelentzündung („Bursitis“) kann akut nach stumpfer Gewalteinwirkung infolge Wandläsion mit Einblutung („posttraumatische Bursitis“) oder aber chronisch durch ständige Reize auf die Schleimbeutelwandung (z.B. berufliche Dauereinwirkung) entstehen.
Beschwerden:
Prallelastische Schwellung, oft Rötung und Druckschmerz; bei Verletzung der Haut kann es zu einem Infekt des Schleimbeutels kommen (mögliche Folgen: eitrige Entzündung mit Verschwellung des gesamten Arms, Fieber, ggf. „Schüttelfrost“)
Notwendigkeit eines operativen Eingriffs:
Es kann eine konservative Therapie mittels Punktion und abschwellenden Verbänden versucht werden. Insbesondere bei offener Verletzung oder immer wiederkehrenden Beschwerden sollte jedoch eine Schleimbeutelentfernung („Bursektomie“) vorgenommen werden.
Die Anästhesie:
Die Art der "Betäubung" richtet sich nach dem Ort des entzündlich veränderten Schleimbeutels. Gern wird der Narkosearzt den zu operierenden Patienten über die erforderliche Narkose beraten.
Der Hautschnitt wird in der Regel direkt über dem ertasteten Schleimbeutel vorgenommen, dann der gesamte Schleimbeutel entfernt. Eine gründliche Blutstillung ist erforderlich, durch die vorbestehende Entzündung ist das Operationsgebiet stärker durchblutet! Das Platzieren eines Redons im Unterhautfettgewebe kann erforderlich sein, ein kleiner Schlauch, der das sich möglicherweise sammelnde Wundsekret drainiert. Dieses Redon wird spätestens am dritten Tag nach der Operation entfernt, die Hautfäden werden nach 10-12 Tagen gezogen. Ein angelegter Druckverband soll einen möglicherweise auftretenden Bluterguss gering halten. Gelegentlich ist auch eine Ruhigstellung auf einer Schiene erforderlich.
Komplikationen und Risiken:
Jeder körperliche Eingriff birgt auch unerwünschte Nebenwirkungen: Im Allgemeinen kann es zu Wundinfekten, Wundheilungsstörungen, Nerv- und Gefäßläsionen, sowie zu Blutergussbildungen („Hämatom“) kommen. Speziell bei der Bursektomie kann sich im Bereich des entfernten Schleimbeutels zu einer Flüssigkeitsansammlung („Serom“) kommen. Das Serom sammelt sich in der entstandenen Wundhöhle und kann ggf. abpunktiert werden. Bis zur Verklebung der Wundhöhle sollten Druckverbände angelegt werden.